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Persönlichkeiten von schwulem Interesse

Boy George

Helmut

Boy George erblickte am 14. June 1961 als George Alan O'Dowd das Licht der Welt. Als Heranwachsender ist Boy George, das dritte von sechs Geschwistern, fasziniert von androgynen Popstars wie David Bowie und Marc Boland und eifert ihnen nach. Sein exzentrisches Outfit macht ihn zu einer bekannten Größe der Londoner Clubszene und verschafft ihm sogar einen Job bei der Royal Shakespeare Company, für die er die Kostüme zu einem Punk-Theaterprojekt entwerfen darf.

1980 holt ihn Malcolm McLaren als Background-Sänger für sein Projekt BowWowWow. Boy George nennt sich hier "Lieutenant Lush". Anschließend gründet er seine eigene Band, Sex Gang Children, die sich später in Culture Club umbenennt. Der Start wird hart. Bei ihren ersten Auftritten wird Boy George vom Publikum als Schwuchtel beschimpft. Er soll gekontert haben: "Nennt mich, wie ihr wollt. Ich habe jetzt euer Geld und werde mir jede Menge Lidschatten kaufen!" Mit ihrer dritten Single "Do you really want to hurt me?" landen Sie 1982 ihren ersten weltweiten Hit. Musikalisch vermischen sich sanfter Reggae und gängiger Pop.

Nicht minder entscheidend für die Popularität und Aufmerksamkeit, die man der Band widmet, sind Boy Georges Geschlechtergrenzen sprengende Kleidung und Make-up. Zu ihren weiteren Hits gehören "Church of the Poisoned Mind" und "Karma Chameleon", beide aus dem Jahr 1983 sowie "Miss me Blind" aus dem Jahr 1984. Das Debütalbum "Kissing to be Clever" von 1982 wird mit einem Grammy ausgezeichnet; das zweite Album "Colour by Numbers" wird weltweit mehr als sechsmillionenmal verkauft.

Im Herbst 1986 trennt sich die Band. Der Drummer und zeitweilige Liebhaber Boy Georges, John Moss, gründet seine Band "Heartbeat UK" und Boy George beginnt eine Solokarriere. Seine erste Single "Everything I own" von 1987 erreicht auf Anhieb den Platz 1 der britischen Charts. In den Usa zieht er erst mit seinem Titelsong für den Soundtrack zu dem Film "Crying Game" aus dem Jahr 1993 wieder in die "Billboard Top 20" ein.

1986 gerät er wegen seiner Heroinabhängigkeit in die Schlagzeilen. Nach einer Entziehungskur beginnt er sich verstärkt als DJ zu betätigen. Als Reaktion auf die Antischwulengesetzgebung in Großbritannien veröffentlicht er 1988 den Protestsong "No Clause 28".

Wenig erfolgreich ist sein Bandprojekt "Jesus loves me", für das er sich den Namen Angela Dust gibt. 1995 erscheint parallel zum Soloalbum "Cheapness and Beauty" seine Autobiographie "Take it like a man", die in Großbritannien 14 Tage lang in der Bestsellerliste rangiert.

In einem Interview mit dem Woman Magazin am 8. Oktober 1983 sprache Boy George auch über seine Sexualität. Das mag auch an der Interviewerin liegen, die sich äusserst fasziniert von Boy Georges Aussehen zeigt: "Ist es eine Frau, ist es ein Mann, oder ist es ein Witz. In Wirklichkeit ist es Boy George und es ist alles drei." Auf jeden Fall erzählt Boy George ein bischen über sich: "Ich hatte Beziehungen mit Männern. Aber nach einer Weile kam ich zur Überzeugung, das das das langweiligste überhaupt ist. Es ist, wie wenn man eine Tüte Chips ist. Es bedeutet nichts. Und ich dachte 'Ieeh.' Daher hörte ich auf damit und ging mit Mädchen aus. Von allen Rock-Stars bin ich vielleicht der moralischste. Ich glaube, wenn du mit jemandem schläfst, solltest du ihn lieben. Jetzt könnte ich vielleicht alle kriegen. Männer und Frauen. Aber ich habe keine Beziehung, weil das wären alles sowieso nur Groupies, die mich ausnutzen wollen. Freunde, um die du kämpfen musst, sind viel interessanter. Komischerweise vermisse ich Sex nicht. Ich denke noch nicht einmal daran. Na ja, ein bischen schon, aber ich denke nicht 'Oh, ich muss ausgehen und jemanden fürs Bett finden.' So war ich niemals. Ich hätte lieber eine Tasse Tee und ein gutes Gespräch."

 


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Letzte Änderung 27.12.2003